Bereits seit mehr als 40 Jahren entwickeln wir Angebote, mit denen wir junge Menschen und ihre Familien im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes beraten und tatkräftig unterstützen. Wir bieten Leistungen in den Erzieherischen Hilfen, der Eingliederungshilfe, der Jugendförderung und der Familienförderung an.
Unsere rund 150 Mitarbeiter:innen sorgen dafür, dass auch Kinder und Jugendliche mit schwierigen Lebensbedingungen gute Chancen für ihre persönliche und soziale Entwicklung erhalten.
In den 1970er Jahren wurden ausgehend von den Hochschulen Alternativen zur Heimerziehung gedacht und umgesetzt. Diese waren motiviert von dem Gedanken, Jugendliche zu beteiligen und in kleinen alternativen Wohnformen zu betreuen. Eine der damals gegründeten Jugendwohngemeinschaften besteht noch immer – inzwischen sind viele weitere Angebote in den ambulanten und stationären Erziehungshilfen und der Jugendförderung hinzugekommen.
Der AfJ e.V. schloss sich mit zwei weiteren Jugendhilfevereinen zusammen und ist seit 2002 als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Vier ehrenamtliche erfahrene und engagierte Personen stellen den Aufsichtsrat und setzen den geschäftsführenden Vorstand ein, der den Betrieb AfJ e.V. führt. Inzwischen arbeiten ca. 100 Mitarbeiter*innen beim AfJ e.V. Uns treibt die Überzeugung an, dass es sich lohnt, Menschen etwas zuzutrauen und Bedingungen zu schaffen, die Eigenverantwortung und Entwicklung fördern. Dies gilt für Mitarbeitende ebenso wie für diejenigen, die unsere Unterstützung benötigen.
Nach wie vor verbinden uns die Werte der Demokratie, des Humanismus und die Grundhaltung, dass Menschen sich entwickeln wollen und können und dazu ihr Bestes geben.
Wir beraten und begleiten junge Menschen und ihre Familien in verschiedenen Bereichen der Erziehungshilfe und der Eingliederungshilfe nach dem SGB VIII. Diese reichen von offenen Angeboten über ambulante Hilfen bis hin zu stationären Einrichtungen. Dazu zählen sowohl Beratungsdienste und aufsuchende Hilfen als auch Wohn- oder Tagesgruppen. Wir besprechen mit den Ratsuchenden ihre Anliegen, fördern ihre Kompetenzen und unterstützen sie gezielt in Konfliktsituationen und Lebenskrisen. In der Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen erhalten die jungen Menschen und ihre Familien Beratungs- und Hilfeleistungen ganz unkompliziert ohne eine Hilfeplanung beim Jugendamt. In unseren Freizeiteinrichtungen bieten wir diverse Möglichkeiten für Aktivitäten in Umwelt und Natur sowie Musik und Spiel, Sport und Bewegung.
junge Menschen in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Gleichzeitig unterstützen wir sie bei der Verwirklichung ihres Rechts auf eine selbstbestimmte Lebensgestaltung und gesellschaftliche Teilhabe. Unser Engagement gilt grundsätzlich allen jungen Menschen. Ganz besonders haben wir aber jene im Blick, die mit sozialen, entwicklungsbedingten oder gesundheitlichen Schwierigkeiten leben müssen. Für sie entwickeln wir bedarfsgerechte Angebote, die wirksam und wirtschaftlich sind, damit wir die notwendigen Mittel für unsere Leistungen sparsam einsetzen. Darüber hinaus engagieren wir uns zur Erreichung unserer Ziele im Paritätischen Wohlfahrtsverband, in der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V., in den Gremien der Jugendhilfe Bremens sowie in den Stadtteilen vor Ort. Wir legen Wert darauf, dass sich neben unseren hauptamtlichen Mitarbeiter*innen auch viele Freiwillige und Ehrenamtliche für die Bedürfnisse der jungen Menschen und ihrer Familien einsetzen.
Wir wertschätzen die Arbeit unserer Mitarbeiter*innen und fördern ihre professionelle Entwicklung. Unsere Mitarbeiter*innen legen sich für ihre Arbeit ins Zeug, weil sie von uns mehr als ihr Gehalt erwarten. Sie können ihre alltäglichen Aufgaben weitgehend nach eigenen Vorstellungen gestalten und werden von den Pädagogischen Leitungen fachlich beraten und darin unterstützt, ihre Selbstführungskompetenzen zu erweitern. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeiter*innen mit ihrem fundierten fachlichen Wissen und Können, viel Gestaltungsspielraum, hoher Eigenverantwortung und geleitet von dem Ziel, jungen Menschen bessere Entwicklungsperspektiven zu vermitteln, in ihrer Arbeit sehr gute Ergebnisse erzielen.
Im Erziehungshilfenetz beraten wir über fachpolitische Themen und entwickeln gemeinsame Positionen. Wir kooperieren zudem in der Entwicklung unserer Angebote. So haben wir mit Mitgliedern des Erziehungshilfenetzes Tochtergesellschaften gegründet. Mit der Hans-Wendt-Stiftung betreiben wir seit 2007 die Junge Stadt gGmbH, mit Kriz e.V. und der reisenden werkschule scholen e.V. seit 2015 die Bremer Kinder- und Jugendhilfe gGmbH. Darüber hinaus bieten wir den „Familienkrisendienst“ und die „Mobile Betreuung“ in Kooperation mit anderen Trägern an. Häufig berühren unsere Leistungen auch Fragen der Gesundheit, Bildung oder Justiz. Aus diesem Grund entwickeln wir in unseren Projekten und Einrichtungen fortlaufend enge Kooperationen mit Personen und Institutionen dieser Bereiche. Sie liefern oft wichtige Beiträge zur Verbesserung der Lebensbedingungen unserer Klienten.
Wir stehen für kompetente und innovative Leistungen. Dazu erarbeiten wir spezialisierte Konzepte an der Schnittstelle zu psychischen Erkrankungen von jungen Menschen oder ihren Eltern, zu chronischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen, zu besonderem schulischen Förderbedarf oder auch zu kriminellem Verhalten junger Menschen. Die vielfältigen Angebotsformen reichen von sozialraumorientierten, niedrigschwelligen Hilfen bis hin zu intensiven Wohngruppen. Unsere professionellen Mitarbeiter*innen verfügen in der Regel über Abschlüsse aus der Sozialpädagogik, der Sozialarbeit, der Pädagogik oder der Psychologie. Darüber hinaus qualifizieren wir Freiwillige und Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen, der jungen Menschen und ihre Familien im Alltag begleiten und entlasten.
In humanistischer Tradition stellen wir bei unserer Arbeit den Schutz und die Entwicklung des einzelnen Menschen in den Fokus. Wir stellen uns bewusst der Verantwortung, Kinder und Jugendliche zu schützen und ihnen ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, damit sie sich zu selbstbewussten und sozial mitgestaltenden Menschen entwickeln. Inhaltlich orientieren wir uns an den in der UN-Kinderrechtskonvention und den im Sozialgesetzbuch XIII verbrieften Rechten von Kindern und Jugendlichen.
In den ambulanten und stationären erzieherischen Hilfen leisten die Kolleg*innen einen kontinuierlichen Beitrag zum gesunden und geschützten Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Bremen. Als Organisation stützen wir sie durch fachliche Beratung und Fortbildung.
Schutz bedeutet dabei für uns nicht nur den Schutz vor Kindeswohlgefährdung, sondern auch die langfristige pädagogische und sozialpolitische Arbeit an der Verbesserung von Lebens- und Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen. Mit unseren Projekten FiS – Familien im Stadtteil und STEEP™ unterstützen wir zum Beispiel Familien alltagspraktisch in ihrem direkten sozialen Umfeld und fördern die frühe Bindung zwischen Eltern und Kindern. Der Grund: Eine gut vernetzte Nachbarschaft, die sich gegenseitig unterstützt, und die Fähigkeit, sich in Kinder und ihre Bedürfnisse einzufühlen, sind bereits zwei wesentliche Schutzfaktoren für Kinder und Familien.
In akuten Krisen unterstützen wir im Rahmen des Krisendienstes für sechs Wochen intensiv, sichern das Kindeswohl und aktivieren alle Ressourcen in den Familien und in ihrem Umfeld. Für unsere Mitarbeiter*innen stellt diese intensive Arbeit eine fachliche und persönliche Herausforderung dar, die wir als Träger bestmöglich unterstützen.
Wir sehen es als wesentliches Qualitätsmerkmal unserer Leistungen, dass wir die Adressat*innen umfassend in die Hilfeplanung und Hilfegestaltung einbeziehen. Dies trägt entscheidend zur Wirksamkeit der Unterstützung bei. Unsere Pädagog*innen sollen in den Beratungs- und Begleitungssituationen ein Klima schaffen, in dem die Adressat*innen entsprechende Kommunikations-, Verhaltens- und Ausdrucksformen erwerben und leben können. Unsere pädagogischen Mitarbeiter*innen nehmen eine Schlüsselrolle hinsichtlich der Nutzung von Beteiligung und Beschwerdeverfahren ein. Sie sind sich bewusst, dass ihre persönliche Haltung gegenüber Beteiligung, Kritik und Beschwerden wesentlich zur Ermutigung von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern beiträgt.
Unserer Überzeugung nach erfordert die Beteiligung der Adressat*innen ein demokratisches Gesamtkonzept, wie es in der Organisations- und Personalentwicklung des AfJ e.V. verwirklicht wird. Das partizipative Führungskonzept des AfJ e.V. ist Voraussetzung und Garant für die lernende Organisation, in der sich Mitarbeiter*innen und Klient*innen einbringen können. Wir fördern Autonomie und Kritikfähigkeit, um Beteiligungsprozesse offen zu gestalten.
Dies bedeutet einerseits, dass die Mitarbeiter*innen ihr fachliches Handeln verantwortungsvoll steuern. Dabei setzen sie sich auch mit ihren Widerständen zur Beteiligung auseinander. Die Achtung der Persönlichkeit, die Schaffung eines Schutzraumes und die strikte Einhaltung demokratischer Prinzipien sollen alle Beteiligten ermutigen und befähigen, an den entwickelten Partizipationsprozessen mitzuwirken.
Die Mitarbeiter*innen binden Kinder, Jugendliche und ihre Familien je nach Lebenssituation und Möglichkeiten in alle wesentlichen Entscheidungsabläufe, die Analyse ihrer Lebensschwierigkeiten, die Planung der Arbeitsprozesse und die Durchführung der Hilfen mit ein. Die Risikobewertung und Gefahrenabwehr werden benannt und klar verständlich vermittelt.
Vor Beginn jeder Hilfe erklären wir den Adressat*innen ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechend ihre Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten. Die Adressat*innen erhalten am Beginn einer stationären Maßnahme eine schriftliche Selbstverpflichtungserklärung des AfJ e.V., damit sie sich leichter orientieren können. Darin werden die Adressat*innen über ihre Rechte und über grundsätzliche Fragen zur Hilfe informiert. „Handreichung: Du bist bei uns willkommen“ „Beschwerdeformular“. Für den Bereich der ambulanten und teilstationären Hilfen bekommen die Klient*innen eine Handreichung mit den Möglichkeiten zur Beschwerde. „Handreichung zum Beschwerdeweg im ambulanten Bereich“. Auch externe Beschwerdestellen sind hier aufgeführt. Die Pädagogischen Leitungen garantieren, dass Beschwerden schnell und zuverlässig bearbeitet werden.
Das Ehrenamt ist eine sich selbst belohnende Tätigkeit, die den Grundgedanken des solidarischen Gemeinwesens ganz konkret umsetzt. Engagierte und Freiwillige können sich bei uns in den Projekten FiS und FUGE mit Gleichgesinnten für andere Menschen einsetzen und so die Qualität unserer professionellen sozialen Arbeit verbessern. Ein besonderes Potential dieser Ehrenamtstätigkeit sehen wir darin, dass sie Nähe zur Lebenswelt der Klient*innen schafft. Unsere pädagogischen Fachkräfte profitieren von dem kritischen Blick der ehrenamtlichen und freiwilligen Mitarbeiter*innen auf die eingeschliffene Routine der professionellen Arbeit.
Damit Ehrenamtliche qualitativ gut unterstützen können, werden sie für ihre Tätigkeiten gründlich geschult und kontinuierlich fachlich begleitet. Es ist uns wichtig, das besondere Potential der Freiwilligen zu entfalten, ohne sie zu überfordern. Sie sind kein kostengünstiger Ersatz für die professionelle soziale Tätigkeit, sondern eine wichtige und willkommene Ergänzung unserer Bemühungen. Viele unserer ehrenamtlichen und freiwilligen Mitarbeiter*innen geben an, dass es ihnen am meisten Freude bereitet, wenn sie sehen, dass ihre Arbeit wirklich weiterhilft.
Heike Meer
Pädagogische Leitung
Tel.: 0176 10005278
Mail: h.meer(at)afj-jugendhilfe.de
Außer der Schleifmühle 55 - 61
28203 Bremen
Tel.: 0421 696 633-0
Fax: 0421 696 633-99
Mail: buero(at)afj-jugendhilfe.de
www.afj-jugendhilfe.de